Hötensleben
Lange Trift, Hötensleben, Deutschland
  • Geschichte
  • Ort

Der Umweltpolizist an der deutsch-deutschen Grenze

Erreichbar in: English | Deutsch

Klaus Wedemann war Polizist in Helmstedt. Spezialisiert auf das Umweltstrafrecht hatte er im Jahr 1986 einen Auftrag in Schöningen zu erledigen. Da er an diesem Tag noch etwas Freiraum hatte, fuhr er zur Schöninger Aue, ein Grenzfluss zwischen der damaligen DDR und der BRD. Hier befand sich der Übergang nach Hötensleben, der ja natürlich gesperrt war. Die Gegend war alles in allem verwahrlost. Aber die Aue als Grenzfluss hatte eine grosse Entwässerungsaufgabe in der Region. „Beim Abschreiten dieser Front dort stellte ich plötzlich fest, dass das Gewässer in einem Bereich augenscheinlich ein unnatürliches Aussehen hatte. Ich fand ein Tonrohr vor, welches auf DDR-Gebiet in die Schöninger Aue verlegt war. Ich konnte sofort sehen, das ist hier nicht in Ordnung - Flussabwärts war die Wasserflora komplett verschwunden. Ich betrat sozusagen heimlich DDR-Gebiet, um Stoffproben entnehmen zu können und schickte diese zum LKA. Aber wie sieht es jetzt aus? ´Diese Anzeige muss zum Amt für deutsch-deutsche Zusammenarbeit in Bonn überstellt werden´, sagte die Staatsanwaltschaft. Das war also ein grenzüberschreitendes Ereigniss. So gesehen hab ich dann meinen Befund zur Staatsanwaltschaft und die haben das dann an das Amt weitergegeben. Es dauerte nicht lange, dieses Rohr war nicht mehr da. Es wurde von Seiten der DDR alles dicht gemacht. Damit war die Gewässerverunreinigung aufgehoben.“

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Klaus Wedemann

Klaus Wedemann

Klaus Wedemann ist am 17.05.1944 in Garlstorf bei Winsen (Luhe) geboren und hat dort seine Kindheit und Jugend, weit entfernt von der DDR-Grenze, verbracht. 1958 begann er eine Lehre zum Maschinenschlosser. Im April 1964 entschloss er sich eine andere Laufbahn einzuschlagen und wechselte auf die Polizeischule nach Hannoversch Münden. Sein Weg führte ihn von dort zur Bereitschaftspolizei in Braunschweig. Hier lernte er seine zukünftige Frau kennen. Sie bewog ihn dazu das Polizeirevier zu wechseln und näher zu ihr nach Helmstedt an die Grenze zur DDR zu ziehen. In dem Grenzort Helmstedt spezialisierte er sich ab 1969 als Erster auf das Umweltstrafrecht. Diese Arbeit brachte ihn in einigen Fällen in unmittelbaren Kontakt mit der Grenze. Eine Gewässerverunreinigung in dem Grenzfluss Aue zwischen Hötensleben und Schöningen führte gar zu politischen Auseinandersetzungen zwischen der BRD und DDR. Auch eine illegale Schmutzwassereinleitung auf Seiten der DDR sorgte 1986 für Aufsehen und musste schließlich über das Amt für deutsch-deutsche Zusammenarbeit in Bonn geklärt werden. Beruflich und privat hat sich Klaus Wedemann immer wieder mit der Grenze auseinandergesetzt.

Hötensleben

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Hötensleben ist eine Gemeinde im Landkreis Börde in Sachsen-Anhalt und liegt ca. 12 km südlich von der Stadt Helmstedt entfernt. Der erste urkundliche Nachweis von Hötensleben geht auf das Jahr 983 zurück. In Hötensleben befindet sich heute eines der letzten Teilstücke der Innerdeutschen Grenze. Die ehemalige Grenzanlage zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik, wurde direkt an den Häusern des Ortes errichtet. Auf einer Länge von 350 m und einer Fläche von 6,5 ha sind unter anderem die Sichtblendmauer, der Signalzaun, das Sicht- und Schussfeld mit Lichttrasse, Kolonnenweg und Kfz-Hindernis, die Grenzmauer und der Führungsturm mit Kraftfahrzeugstellung erhalten geblieben. Seit 2011 zählt die Anlage zum Europäischen Kulturerbe.

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