Bohušovice nad Ohří
Družstevní 328, 411 56 Bohušovice nad Ohří, Czech Republic
  • Geschichte
  • Ort

Das Essen für die Häftlinge aus Theresienstadt

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Im Zweiten Weltkrieg marschierten die Häftlinge aus dem nahe liegenden Ghetto von Theresienstadt in langen Schlangen durch die Masaryk Straße in Bohušovice. Genau an der Stelle, wo sich die Masaryk Straße mit der Družstevní Straße kreuzen, mischten sich Kinder mit Tüten gefüllt mit Lebensmitteln in die Schlange der marschierenden Häftlinge und verteilten den Häftlingen Essen. So passierte es regelmäßig, immer wenn der Transport von tschechischen Polizisten bewacht und begleitet wurde. Eine Gruppe von örtlichen Einwohnern wurde nämlich heimlich über die Bewegungen der Transporte informiert. Einmal jedoch ist die Hilfeaktion missglückt. Taťána Bubníková, eines der Kinder die sich unter die Häftlinge mischten, erzählt: „Die Deutschen fanden heraus was wir tun und sie wechselten die Wachen. Anstatt der tschechischen Gendarmen gingen dieses mal deutsche Soldaten mit den Häftlingen. Und wie immer mischten wir Kinder uns mit den Lebensmitteln in die Schlange. Niemand ahnte etwas. Meine Mama wartete mit einigen weiteren Taschen ein bisschen weiter weg und als sie uns die Taschen übergeben wollte, wurden wir von den Gendarmen verhaftet. Sie brachten uns alle mit Gewehren zum Bahnhof. Sie stellten uns an die Wand und drohten uns zu erschießen.“ Es folgte das Verhör, bei dem es der Mutter von Taťána Bubníková irgendwie gelang die Sache so zu erklären, dass sie schließlich freigelassen wurden.

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Taťána Bubníková, geb. Kalinová

Taťána Bubníková, geb. Kalinová

Taťána Bubníková wurde 1931 in Prag geboren und wuchs in Bohušovice nad Ohří auf. Ihr Vater war Schneider, ihre Mutter Schneiderin. Als sie zur Grundschule ging, kam es zur Besetzung durch Nazi Deutschland. Als elfjähriges Mädchen brachte sie den Häftlingen nach Theresienstadt Lebensmittel und schleuste ihre Briefe mit Informationen für ihre Familien aus dem Ghetto. Ihre beiden Eltern, vor allem aber ihre Mutter, die in den Jahren 1940 und 1943 noch zwei weitere Jungen zur Welt brachte, planten und führten diese illegalen Aktivitäten durch. 1945 begann Taťána Bubníková ihr Studium zur Kauffrau an einer Geschäftsschule in Litoměřice. Als Tochter eines Kaufmanns hatte sie nach 1948 Schwierigkeiten eine entsprechende Arbeit zu finden. Im Jahr 1953 heiratete sie Bohuslav Bubník. Sie zogen nach Mělník um und sie begann in dem Betrieb Vitana zu arbeiten. Nach ihrem Mutterschaftsurlaub begann sie als Buchhalterin auf einer Staatsfarm zu arbeiten. Um einen Schulplatz für ihre zwei Kinder zu bekommen, tritt sie der Tschechoslowakischen Frauenunion bei. Im Jahr 1960 begann sie bei der Bezirkslandwirtschaftsverwaltung in der Finanzabteilung zu arbeiten, dann in der Abteilung für Bildung. Sie wurde nie in führende Positionen eingesetzt, nur weil sie sich weigerte der Kommunistischen Partei beizutreten. Im Jahr 1986 ging sie in Rente. Nach der Samten Revolution von 1989 bemühten sich ihr Mann und sie die sportpolitische Organisation „Sokol“ zu erneuern. Sie ist immer noch aktiv im Sokol.

Bohušovice nad Ohří

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Bohušovice nad Ohří is a town located predominantly on the left bank of the Eger River (Ohře), about 5 km south of Litoměřice, in the vicinity of Theresienstadt (Terezín). A major incentive for the development of the settlement was the construction of a railway from Prague to Dresden (the local section of it was opened in 1850). Town status was granted to Bohušovice for the first time in 1920, but it was taken away by the Nazis during WWII. The town only regained its status on 6 October, 1998. During the war – before the Nazis built an extension of the railway leading directly to Theresienstadt – incoming Jews had to march in rows to the nearby Theresienstadt ghetto through the town of Bohušovice. For the elderly and the sick the march, with heavy backpacks and suitcases, was devastating. Although many of them were still in possession of their food supplies at this stage, they were mostly lacking drinking water according to the testimony of many witnesses. The local population looked on as the Jews marched to Theresienstadt through their town - some with contempt and indignation, others shocked at the cruelty of the guards. Some inhabitants of the town would pass the Jews water at an unnoticed moment or take and pass on their messages, such as the local train-station employee Karel Košvanec.

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