Erster Kontakt nach der Flucht
Auf der anderen Seite des Flusses erreicht Andreas Schumann nach seiner Flucht aus der DDR in die BRD schließlich einen Bauernhof und klopft einfach an: Dort wohnte ein Lehrer. Der Mann hatte Frau und fünf Kinder. Dort habe ich geklopft und habe gesagt: „Ich komme jetzt aus dem Osten.” Und die waren perplex: „Das gab es ja noch nie. Wie kann jetzt jemand aus dem Osten kommen? Und was tun wir jetzt?” Und dann haben sie gesagt: „Ja, wir müssen jetzt hier den Bundesgrenzschutz anrufen.” Da habe ich gesagt: „Darf ich nochmal kurz telefonieren bei Ihnen?” Da habe ich meine Frau angerufen und gesagt: „Ich komme heute Abend nicht wieder.” Und dann war ihr klar, warum, dass also dieser Fall eingetreten war. Bevor Andreas Schumann vom Bundesgrenzschutz abgeholt wird, sammelt die Familie alles an Bargeld, was sie im Haus findet und schenkt es ihm für den neuen Start im Westen. Er wird vom Bundesgrenzschutz abgeholt, die seine Geschichte vor Ort nachprüfen und ihn verhören – wobei ihm das geschenkte Geld kurzzeitig sogar in den Verdacht der Spionage bringt.
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Andreas Schumann
Andreas Schumann wird am 27.10.1953 in Zwickau geboren und erlebt eine ruhige Kindheit. Nach dem Studium und der Promotion wird er 1984 stellvertretender Direktor der Wasserwirtschaftsdirektion Magdeburg. In dieser Position erkennt er, dass ihm in der DDR nur eine sehr eingeschränkte berufliche Zukunft möglich ist und er zudem die Ziele, die ihm persönlich am Herzen lagen, nicht wird umsetzen können. Er beschließt seine Familie vorerst zu verlassen und in den Westen zu fliehen. Hierzu verlegt er sein Tätigkeitsfeld in einen Bezirk, der eine lange Grenze zu Bayern aufweist. Unter vorgetäuschten Anlass und mit einem unerlaubt besorgten Grenzpassierschein fährt er am 03.11.1988 an den Grenzfluss und nimmt, um seine Tarnung aufrecht zu erhalten, Gewässerproben. In einem geeigneten Moment jedoch nutzt er die Gelegenheit und flüchtet über den Grenzfluss. Es gelingt ihm, die ihn begleitenden Grenzsoldaten abzuschütteln. Auf der bayrischen Seite klopft er am ersten Bauernhof, wo ihm die zunächst verblüffte Familie freundlich aufnimmt und Hilfe leistet. Er wird vorerst an die amerikanischen Besatzungsbehörden weitergeleitet und durchläuft dann das Aufnahme-Prozedere der BRD. Mit Hilfe von Familienangehörigen, Freunden und Bekannten sowie viel harter Arbeit gelingt ihm der Neuanfang und nach dem Fall der Mauer am 09.11.1989 kann er auch endlich seine Frau und ihre gemeinsame Tochter wiedersehen.