Rozvadov, starý hraniční přechod
605, 348 06 Rozvadov, Česká republika
  • Geschichte
  • Ort

Eine einfache Flucht

Erreichbar in: English | Deutsch

Der 6. September ist für Pavel Schnabel ein Feiertag. Im Jahr 1968 hat er an diesem Tag ein neues Leben begonnen, als er die tschechoslowakisch-deutsche Grenze überschritt – allerdings nicht in Rozvadov. Nachdem er als Student in Prag die Geschehnisse des ‚Prager Frühling‘ einige Tage zuvor erlebt hatte, war er in sein Elternhaus nach Liberec gefahren, um von dort aus seine Ausreise aus der Tschechoslowakei vorzubereiten. Angesichts der Panzer und bewaffneten Soldaten auf den Prager Straßen war ihm klar geworden, dass er sich eine Zukunft hier nicht mehr vorstellen konnte. Am Morgen des 6. September fuhr er mit relativ viel Gepäck und ohne Ausreisegenehmigung Richtung Grenze. Er hegte die Hoffnung, dass man ihn aufgrund des politischen Klimas und eines Telegramms, das sein Vater ihm aus Deutschland zugesandt hatte, am Grenzübergang von Rozvadov passieren ließe. Tatsächlich wurde er hier zwar nicht bedroht, jedoch weitergeschickt. Unbeirrt fuhr Pavel Schnabel weiter und legte eine Distanz von etwa 60 Kilometern zurück, um es bei Domažlice erneut zu versuchen. Von hier aus gelangte er überraschend leicht in die Bundesrepublik. Zwar war ihm der Ablauf seiner vergleichsweise einfachen Flucht nicht geheuer, aber schließlich hatte er sein Ziel erreicht. Als talentierter Kameramann und Regisseur konnte Pavel Schnabel eine beachtliche Karriere in Deutschland starten, in deren Verlauf er zahlreiche Preise gewann, unter anderem auch einen Oscar. Seine persönliche Erfahrung als ‚Grenzgänger‘ war ihm dabei stets hilfreich.

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Pavel Schnabel

Pavel Schnabel

Pavel Schnabel wurde 1946 in Olomouc als Sohn eines jüdischen Arztes geboren. Seine frühe Kindheit verbrachte er in Brno, bevor die Familie nach Liberec übersiedelte. Fotografieren war seine große Leidenschaft. 1964 begann er eine Ausbildung zum Kameramann an der renommierten Film- und Fernsehakademie (FAMU) in Prag. Dort erlebte er die gewaltsame Niederschlagung des Demokratisierungsprozesses rund um den Prager Frühling hautnah und entschied sich angesichts dieser Erfahrung, das Land zu verlassen. Mit Glück gelangte er am 6. September 1968 nach Westdeutschland. Ohne Diplom schaffte Schnabel es hier dennoch bei einem Filmprojekt unterzukommen und anschließend als Kameramann bei verschiedenen TV-Sendern Karriere zu machen. Die Tatsache, dass sich seine herausragenden Fähigkeiten herumsprachen, erlaubte es ihm eigene Filme zu realisieren. So produzierte Schnabel ab Mitte der 1970er Jahre immer wieder eigene Dokumentarfilme als Autor, Regisseur und Kameramann in Personalunion, die national wie international zahllose Preise und Prädikate einheimsten. In seinen Filmen beschäftigt er sich mit den unterschiedlichsten Themen, jedoch spielen immer auch die Motive, die ihn selbst betreffen wie 'Heimat', 'Emigration' oder 'Holocaust' eine wichtige Rolle.

Rozvadov, starý hraniční přechod

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Rozvadov (německy Roßhaupt) leží na mezinárodní silnici E 50, obec je známá díky hraničnímu přechodu Rozvadov ‒ Waidhaus. Roku 1997 byla přesunuta hlavní dopravní zátěž na dálnici D 5, původní přechod Rozvadov však zůstal v provozu až do vstupu ČR do schengenského prostoru. Celní úřad byl v obci zmiňován již roku 1613, náhrobky císařských výběrčích cla z 18. století jsou zasazeny uvnitř kostela v blízké Svaté Kateřině. Rozvadov byl po druhé světové válce poškozen odsunem původního obyvatelstva a existencí železné opony, oživení zaznamenal s otevřením hranic po roce 1989. Do šedesátých let 20. století sídlil v Rozvadově prapor, později rota příslušící ke 12. brigádě Pohraniční stráže se sídlem v Plané u Mariánských Lázní.

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