Friedland, Grenzdurchgangslager
Heimkehrerstraße 18, 37133 Friedland, Deutschland
  • Geschichte
  • Ort

Ausreise aus Rumänien nach Deutschland

Erreichbar in: English | Deutsch

1953 fuhr der 7-jährige Karl Reinerth mit seiner Mutter und der kleinen Schwester von Rumänien in einer drei bis vier Wochen langen Fahrt mit dem Zug nach Deutschland. Sie gehörten zur deutschen Minderheit in Rumänien und hatten es im Zuge einer Familienzusammenführung geschafft, die Ausreisegenehmigung in die BRD zu erhalten – wo der Vater schon seit vier Jahren auf sie wartete. Die Reise führte sie über Ungarn, die Tschechoslowakei durch die DDR „bis in die Gegend von Göttingen, da war ja ein großes Aufnahmelager, Friedland hieß das. Der Name kam mir damals schon merkwürdig vor, weil ja unsere Mutter auch immer Friede genannt wurde.“ In Friedland hatten sie auch erstmals wieder telefonischen Kontakt zum Vater, den sie allerdings erst am Bahnhof in Stuttgart-Kornwestheim wiedersahen. „Und sahen dann auf dem anderen Bahnsteig, wie sich 'rausstellte, unseren Vater und auch die Mutter dann bald sich in den Armen liegen und dann zusammen zu uns zurückgehen und ich erinnere mich noch, dass meine Schwester gefragt hat: "Wer ist denn das? Dieser Mann mit dem unsere Mutter da sich so intensiv abgibt?" Und ich habe dann gesagt: "Das ist unser Vater."“

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Karl Reinerth

Karl Reinerth

Karl Reinerth wird am 4. Juni 1944 in Braov (Kronstadt) in Rumänien geboren. Seine Eltern gehören der deutschen Minderheit in Siebenbürgen an, weshalb sein Vater 1947 in die BRD flieht, um nicht zur Zwangsarbeit in die Sowjetunion deportiert zu werden. 1951 reist die Familie ebenfalls in die BRD aus und baut sich dort eine neue Existenz auf. Nach seinem Studium wird Karl Reinerth Lehrer und lebt mit seinen Kindern und auch seinen Eltern in Bonn-Beuel, bis die Eltern sterben. Er erbt den Nachlass und beginnt sich intensiv mit der Familiengeschichte auseinander zu setzen. Seine Erinnerungen an die Kindheit in Rumänien sind durch die Beschäftigung mit den historischen Erlebnissen, von denen er in den Briefen seiner Eltern erfährt, verwoben.

Friedland, Grenzdurchgangslager

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Im September 1945 wurde das Grenzdurchgangslager Friedland bei Göttingen auf Anordnung der britischen Besatzungsmacht eingerichtet. Die Lage an den Grenzen der britischen, amerikanischen und sowjetischen Besatzungszonen, sowie gute Zuganbindungen ließen den Standort zur Errichtung des Lagers optimal erscheinen. Friedland diente zunächst der Betreuung von Evakuierten und Flüchtlingen, sowie der heimkehrenden Kriegsgefangenen. Im Laufe der Jahre wurden zusätzlich weitere Menschengruppen aufgenommen wie beispielsweise Flüchtlinge des Ungarnaufstandes 1956 oder Verfolgte des Pinochets-Regimes aus Chile (1973). Auch heute dient das Lager als Aufnahmestation, hauptsächlich für Spätaussiedler aus der ehemaligen Sowjetunion.

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