Hoheneck, Frauengefängnis
Stollberg/Erzgeb., Deutschland · An der Stalburg 6, 09366 Stollberg/Erzgebirge, Deutschland
  • Geschichte
  • Ort

Eine Inhaftierung mit einer positiven Überraschung

Erreichbar in: English | Deutsch

Nachdem Sigrid Richter in die Falle der Staatssicherheit der DDR getappt und in ihrer Wohnung festgenommen worden war, wurde sie in 1982 in die Haftanstalt für Frauen in Hoheneck gebracht. Dort hatte sie es zunächst nicht leicht. Sie, als politisch Inhaftierte, hatte die Aussicht auf eine verhältnismäßig baldige Entlassung aus dem Gefängnis. Das rief Neid in den Frauen hervor, die damit rechnen mussten, den größten Teil ihres Lebens hinter Gittern verbringen zu müssen. Diese Missgunst bekamen die politisch inhaftierten Frauen zu spüren – so auch Richter. Eine Frau war besonders „kratzbürstig“ zu ihr – Irmchen. Irmchen war eine Frau von besonderer Stärke und Durchsetzungskraft. Die Antipathie zwischen den beiden Frauen hielt aber nicht lange. Richter und Irmchen näherten sich einander an – bis sie zu besten Freundinnen wurden. Dabei halfen sie sich gegenseitig: Irmchen, vor der die anderen Insassinnen einen solchen Respekt hatten, dass sie nie irgend welchen Anfeindungen ausgesetzt war, beschützte Richter vor den anderen, während Sigrid Richter darauf aufpasste, dass Irmchen nicht zu impulsiv wurde und wegen guter Führung bald entlassen werden konnte. Richter war die erste der beiden, die die Strafvollzugsanstalt verlassen durfte – das konnte sie aber in freudiger Erwartung, dass Irmchen ihr einige Tage später folgen würde, tun. Noch heute sind die beiden Frauen beste Freundinnen und noch immer verbunden durch ihr gemeinsames Schicksal.

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Sigrid Richter

Sigrid Richter

Sigrid Richter wurde um Jahr 1952 in Mecklenburg geboren. Sie verlebt eine musterhafte Kindheit und Jugend in der DDR. Ihre Schulzeit sowie ihr Studium gestalten sich nahezu problemlos. Kurz davor ihr Studium abzuschließen, um Lehrerin zu werden, lernt Richter ihren Mann kennen. Seine Biographie gestaltet sich als Sohn eines westdeutschen Vaters alles andere als einfach. Als Richter nun durch ihren Mann lernt, dass ein Leben in der DDR auch problematisch ablaufen kann, wird sie kritischer gegenüber dem Staat. Schließlich entschließt sich Richter dazu, mit ihrer Familie auszureisen. Im Glauben an die DDR als Rechtsstaat stellt sie 1982 einen Ausreiseantrag. Dadurch wird die Stasi allerdings auf die Familie aufmerksam. Es kommt ein mutmaßlicher Bote, der der Familie eine illegale Ausreise anbietet. Obwohl Familie Richter diesem Angebot nicht nachkommt, werden sie inhaftiert, da sie den Boten nicht anzeigen - sie tappen in die Falle, die die Staatssicherheitsbehörde inszeniert hatte. So kommt Richter in das Frauengefängnis Hoheneck - getrennt von Sohn und Ehemann. Nach viereinhalb Jahren werden sie und ihr Mann von der Bundesrepublik freigekauft. Nach kurzer Zeit schafft das Ehepaar es aber, ihren Sohn zu sich in den Westen zu nehmen, um die Familie wieder zu vereinen.

Hoheneck, Frauengefängnis

Erreichbar in: English | Deutsch

Das Frauengefängnis in Hoheneck wurde zu DDR-Zeiten Strafvollzugseinrichtung Stollberg genannt. In dem Gefängnis wurden fast ausschließlich aus politischen Gründen verhaftete Frauen verhaftet. Das Gefängnis liegt auf den Grundmauern eines Jagdschlosses aus dem 16. Jahrhundert. Eine erstmalige Erwähnung findet die Haftanstalt bereits 1852 und erfüllte seither verschiedene Funktionen, unter anderem als Reservelazarett im Zweiten Weltkrieg. Seit 2001 ist das Gefängnis geschlossen. Die Situation wurde in dem Gefängnis in dem Film Es ist nicht vorbei, der 2011 in der ARD ausgestrahlt wurde.

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