Rozvadov (Roßhaupt), Grenzübergang
605, 348 06 Rozvadov, Tschechische Republik
  • Geschichte
  • Ort

Romantik an der deutsch-tschechischen Grenze

Erreichbar in: English | Deutsch

Der Tscheche Jiří Tuček lernt seine zukünftige Frau Iris Smíchek während eines Auslandsaufenthaltes in London kennen. Ihre Liebe besteht nun für zwei Jahre (1970-1972) über die deutsch-tschechische Grenze hinweg. Die Grenzstation bei Rozvadov steht dabei symbolisch für Trennung, aber auch Wiedersehen. In den meisten Fällen kommt seine Freundin mit dem Auto nach Tschechien und Jiří Tuček fährt ihr entgegen: „Bis zum letzten Ort vor der Grenze bin ich gefahren. Und dann bin ich auf der Straße gelaufen und irgendwann ist sie mir entgegengekommen. Da war so ein bisschen Romantik dabei. Da haben wir uns dann getroffen und dann bin ich das Auto nach Prag gefahren. Und auch der Weg zurück, ich bin bis zu dem letzten Ort gefahren und dann später, dann haben wir uns verabschiedet und ich bin dann später bis zu der Grenze gefahren, bis dahin wo ich nicht mehr durfte. Dann haben wir uns verabschiedet. Wir haben uns lange gewunken und sie ist dann verschwunden, in Deutschland.“ Durch diese Treffen machen sie sich bei Grenzkontrolleuren verdächtig, sie nehmen Kontrollen und Verhöre in Kauf. Jiří Tuček reist schließlich im Jahr 1972 nach Deutschland aus.

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Jiří Tuček

Jiří Tuček

Jiří Tuček ist am 21.04.1944 in Prag geboren. Er ist der Sohn eines Händlers und hat keine Geschwister. Tuček absolviert Schulausbildung, Lehre und Studium in Prag. Er erlebt das Ende des Weltkrieges, die Anfangszeit der kommunistischen Regierung und den Prager Frühling. Erste Erfahrungen mit dem Westen macht er als er nach seinem Studium über Deutschland nach England reist. In London lernt er eine Deutsche kennen und verliebt sich in sie. Jahrelang pendelt vor allem seine Freundin von Mannheim nach Prag und die beiden nehmen zahlreiche Anträge, Kontrollen, Verhöre und lange Wartezeiten an der Grenze in Kauf. In dieser Zeit fasst Jiří Tuček den Entschluss nach Deutschland auszureisen. Kurz nach der Hochzeit im Mai 1972 in Tschechien stellt er den Auswanderungsantrag und bekommt diesen nach einigen Monaten bewilligt. Das frisch verheiratete Paar zieht schließlich nach Karlsruhe. Der Entschluss auszureisen fällt Herrn Tuček sehr schwer, da er stark mit seiner Heimat verwurzelt ist und Familie und Freunde dort zurücklässt. Die Tučeks haben heute zwei Töchter zusammen und fahren mehrmals im Jahr für Besuche nach Tschechien.

Rozvadov (Roßhaupt), Grenzübergang

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Rozvadov (deutsch: Roßhaupt) zählt heute (Stand Januar 2013) knapp 800 Einwohner. Der Grenzort hat bereits zu Zeiten des Kalten Krieges einen Grenzübergang in die 6 Kilometer entfernte benachbarte deutsche Gemeinde Waidhaus. Der Grenzübergang Waidhaus/Rozvadov ist einer der berühmtesten Grenzübergänge zwischen Ost und West. Auf der tschechoslowakischen Seite werden bereits 1949 Grenzsperranlagen errichtet und Grenzbeamte werden in Kasernen untergebracht. Ab 1952 werden die Zollkontrollen auf deutscher Seite durchgeführt. Bis 1954 bleibt Waidhaus der einzige Grenzübergang in die Tschechoslowakei. Den Fall des Eisernen Vorhangs im Jahr 1989 und dessen symbolische Trennung vollziehen schließlich die Außenminister der BRD und der Tschechoslowakei, Hans Dietrich Genscher und Jiři Dienstbier.

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