Herzliche Aufnahme nach der Flucht
Während eines Ungarn-Urlaubs flüchtete Christian Weiss als 13jähriger im Sommer 1989 mit seiner Familie über die ungarische Grenze nach Österreich. Auf der anderen Seite der Grenze angekommen, sah die Familie als erstes Weinberge. Sie rannten weiter, bis sie sich sicherer fühlten und hielten schließlich einen Mann in einem Wohnmobil an, um ihn zu bitten, die österreichischen Freunde über die sichere Ankunft zu informieren. Daraufhin hielten sie eine weitere Frau, die mit ihrem Sohn unterwegs war, an, welche sie in den Nachbarort, nach Deutschkreuz (Sopronkeresztúr) brachte: „Auf die Frage: ‚Was sie denn mit dem Sohn in dem Pyjama in der Nacht da rum macht?‘ – sie: ‚Ja der kann nicht schlafen und dann fahr ich den immer rum.‘ Und ich vergesse nie meinen Gedanken, ich dachte: ‚Yes! So isses im Westen, hier müssen die Eltern machen, was die Kinder sagen!‘“ In Deutschkreutz wurden Christian und seine Familie von Rotkreuzschwestern sehr nett empfangen und versorgt: „Also, das war das Gefühl, als hätten die alle nur auf uns gewartet. Und irgendwie war es auch so, ja. Großartig.“ Nach dem 20-jährigen Jubiläum des Mauerfalls besuchte Christian, gemeinsam mit seiner Familie, noch einmal den Gasthof in Deutschkreuz, auf dem er nach der Flucht so nett aufgenommen worden war. In dem Frühstücksbuch von damals las er, was er als Kind vermerkt hatte: „Die hatten ein Buch, wo die Flüchtlinge eintragen konnten, wie viele Leute sie sind und was sie zum Frühstück haben möchten. Und sie haben mir das vor wenigen Jahren noch gezeigt und das ist meine Schrift, wo ich reingeschrieben habe, wie viele Personen und wie viele Brötchen, ja steht da drin.“
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