Theresienstadt, die Große Festung
ein jüdisches Ghetto · Pražská 234, 411 55 Terezín, Tschechische Republik
  • Geschichte
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Rumors were spreading in the ghetto all the time

Erreichbar in: English | Česky | Deutsch

Eva Roubíčková, imprisoned in the ghetto with her family since 1941, recalls how in November of 1943, chaos broke out among the inhabitants of the ghetto as a result of spreading rumors about the possible release of the ghetto prisoners. People who were working outside the ghetto hurried back in the hope that they might be released. Eva wrote in her diary: “It started to rain. Our room has drawn together firmly as if our happiness depended on us staying together. Everybody said that it was impossible that they'd let us go home and that without it doesn’t make any sense. But at the same time everybody ran in the same direction, no one wanted to be left behind. Naturally, we couldn't get far before everything stopped. Then we went two steps back and we stood again for half an hour. It went on like this until nine o'clock in the evening and we still didn't know whether they had let a living soul into the ghetto. Children were crying because they had lost their mother, older people were falling down like flies because after fourteen hours of marching they were no longer able to go on.” In fact, the whole exercise served only the purpose of counting the inmates and Eva adds: “In the ghetto rumors would constantly spread, rumors about the things to come. Someone made something up and passed it on right away. At lightning speed it would spread around the ghetto. Nobody would say: ‘I heard something’. Everybody was like: ‘I know this for certain.’”

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Eva Roubíčková

Eva Roubíčková

Eva Roubíčková, née Mändel, was born in 1921 in Žatec in a German-speaking Jewish family. Her father - a veteran of World War I - taught Latin and Greek at a secondary school. At the time of the Munich crisis, the anti-Jewish sentiment intensified in the predominantly German Žatec, and thus the family had to leave the city and live in much more modest conditions in Prague. Their plan to leave the country failed in 1939 and Eva didn’t escape the transport to the Theresienstadt ghetto with the whole family in December 1941. In the ghetto, she began working in farming and this saved her from the transports to the east. This, unfortunately, wasn't true for her parents and her grandmother, who left on a transport in the fall of 1944. When Eva realized that she had stayed alone in Theresienstadt, she volunteered for a transport as well but her transport didn’t leave Theresienstadt anymore because the transports were stopped. During almost the entire stay in Theresienstadt, (until the fall of 1944, when her family left), she kept writing a diary in which she vividly captured the reality of Theresienstadt, as well as her own experiences. Her Theresienstadt diary was first published in Czech in 2009. Unlike her parents, Eva lived to see the end of the war. After returning home, she married Richard Roubíček, her pre-war fiancé and a soldier of the western army.

Theresienstadt, die Große Festung

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Die Große Festung von Theresienstadt ist Teil einer Festungsanlage, deren Bau im Jahr 1780 begann, in der Ära von Kaiser Josef II. Die Festung liegt am Zusammenfluss der Elbe und der Eger und wurde ursprünglich zur Verteidigung gegen eine Invasion aus Preußen vorgesehen. Sie wurde aber nie militärisch genutzt, da die Preußen sie einfach umgingen. Theresienstadt erreichte den Status einer Heeresstadt und diente als eine Garnison - die Truppen wurden hier bis zum Ende des 20. Jahrhunderts stationiert. Die Festung besteht aus zwei Teilen - der Großen und der Kleinen Festung. Die Kleine Festung diente schon seit ihrer Gründung als Militärgefängnis. In der großen Festung lebte die Bevölkerung. Die Nazis jedoch beschlossen, hier ein jüdisches Ghetto zu schaffen und vertrieben deshalb am 24. 11. 1941 die Zivilisten aus Theresienstadt und bildeten hier ein jüdisches Ghetto. Beim Ausbau des zukünftigen Ghettos nutzten die Nazis die jüdische Gemeinde in Prag. Sie behaupteten nämlich dass in Theresienstadt ein Lager entstehen würde, in dem die jüdische Bevölkerung des Protektorats interniert, nicht aber in den Osten transportiert werde. Im Jahr 1942, auf der Wannsee-Konferenz, beschlossen die Nazis den Sonderstatus des Ghettos von Theresienstadt. Es sollte ein sogenanntes „Altenghetto“ werden, also ein Ghetto in dem ältere Menschen interniert werden – oft Veteranen des Ersten Weltkriegs nicht nur aus dem Protektorat, sondern auch aus Deutschland und Österreich. Die Nazis schufen sich somit ein Alibi. Sie konnten behaupten, dass sie doch nicht alte Menschen in die „Arbeitslager“ im Osten schickten. Diese blieben doch in Theresienstadt. Das war jedoch eine Lüge, denn manche von den Transporten die aus Theresienstadt in den Osten gingen bestanden ausschließlich aus älteren Menschen. Tatsächlich war die primäre Funktion des Ghettos Juden zu versammeln und sie weiter in den Osten zu transportieren. Die durchschnittliche Zahl der Häftlinge betrug in den vier Jahren der Existenz des Ghettos zwischen 30.000 bis 40.000 (vor dem Zweiten Weltkrieg lebten etwa 7.000 Menschen in Theresienstadt, darunter auch die Truppen der Militärgarnison). Im September 1942 war das Lager mit fast 58.500 Häftlingen überfüllt. Zu dieser Zeit starben hier durchschnittlich 127 Menschen täglich! Angesichts der erheblichen Überfüllung des Ghettos gab es sehr schlechte Lebensbedingungen, die in der Folge zur hohen Sterblichkeit beitrugen. Am Ende des Krieges brach im Lager zusätzlich eine Typhusepidemie aus. Insgesamt wurden etwa 155.000 Menschen im Konzentrationslager Theresienstadt gefangen gehalten. Um die 118.000 von ihnen starben im Verlauf des Zweiten Weltkrieges (einschließlich der Opfer der Typhusepidemie). Die Befreiung von Theresienstadt verlief ohne Kämpfe. Am 1. Mai 1945 wurde das Lager an das Rote Kreuz übergeben, am 5. Mai flohen die letzten Nazis vor der herannahenden Front und am 8. Mai 1945 kamen die ersten sowjetischen Truppen.

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