Geheime Expeditionen ins Ghetto
Die Mutter von Taťána Bubníková half Gefangenen aus dem Ghetto von Theresienstadt während des Zweiten Weltkrieges. Sie tat so auf verschiedenste Art. Frau Taťána erinnert sich, dass ihre Mutter zum Beispiel ins Ghetto ging um Informationen über die Häftlinge zu bekommen: „Eines Tages kam ein Freund zu meinen Eltern. Er sagte ihnen dass ein Freund von ihm nach Theresienstadt verschleppt wurde. Er fragte ob sie nicht etwas über ihn wussten. Meine Mutter hat beschlossen zu versuchen in das Ghetto durchzudringen. Sie besorgte sich einen Judenstern und tatsächlich ist es ihr gelungen die Wachen zu passieren.“ Diejenigen die den Judenstern trugen wurden nämlich in der Regel nicht kontrolliert. Sie schaffte es den Bekannten zu finden und der Mann überlebte dann den Krieg und noch lange Zeit nach Kriegsende besuchte er meine Mutter und dankte ihr für ihre Hilfe.“
Hodnocení
Abyste mohli hodnotit musíte se přihlásit!
Strecken
Diese Geschichte ist in keiner Strecke.
Kommentare
Taťána Bubníková, geb. Kalinová
Taťána Bubníková wurde 1931 in Prag geboren und wuchs in Bohušovice nad Ohří auf. Ihr Vater war Schneider, ihre Mutter Schneiderin. Als sie zur Grundschule ging, kam es zur Besetzung durch Nazi Deutschland. Als elfjähriges Mädchen brachte sie den Häftlingen nach Theresienstadt Lebensmittel und schleuste ihre Briefe mit Informationen für ihre Familien aus dem Ghetto. Ihre beiden Eltern, vor allem aber ihre Mutter, die in den Jahren 1940 und 1943 noch zwei weitere Jungen zur Welt brachte, planten und führten diese illegalen Aktivitäten durch. 1945 begann Taťána Bubníková ihr Studium zur Kauffrau an einer Geschäftsschule in Litoměřice. Als Tochter eines Kaufmanns hatte sie nach 1948 Schwierigkeiten eine entsprechende Arbeit zu finden. Im Jahr 1953 heiratete sie Bohuslav Bubník. Sie zogen nach Mělník um und sie begann in dem Betrieb Vitana zu arbeiten. Nach ihrem Mutterschaftsurlaub begann sie als Buchhalterin auf einer Staatsfarm zu arbeiten. Um einen Schulplatz für ihre zwei Kinder zu bekommen, tritt sie der Tschechoslowakischen Frauenunion bei. Im Jahr 1960 begann sie bei der Bezirkslandwirtschaftsverwaltung in der Finanzabteilung zu arbeiten, dann in der Abteilung für Bildung. Sie wurde nie in führende Positionen eingesetzt, nur weil sie sich weigerte der Kommunistischen Partei beizutreten. Im Jahr 1986 ging sie in Rente. Nach der Samten Revolution von 1989 bemühten sich ihr Mann und sie die sportpolitische Organisation „Sokol“ zu erneuern. Sie ist immer noch aktiv im Sokol.