Wir hatten Angst und wollten nach Hause
Am Ende des Jahres 1944 wurde die achtjährige Alžběta aufgrund ihrer halbjüdischen Herkunft zusammen mit ihren Geschwistern in das Ghetto von Theresienstadt in transportiert. Sie erinnert sich daran, wie groß die Angst unter den Kindern war: „Wir waren alle sehr eingeschüchtert und ängstlich, weil wir nicht wussten, was mit uns geschehen wird. Na ja, sie wissen, wir waren neun Jahre alt und mussten Befehlen von Deutschen folgen. Es gab viele Tränen. Wir waren hungrig, dabei waren wir Kinder die zu Wachsen hatten.“ Am ersten Tag im Lager wurden die Geschwister auf verschiedene Gebäude getrennt. Die kleine Alžběta blieb mit ihrer jüngeren Schwester Maria im sogenannten Kinderhaus. Die Kinder litten hier an Kälte, Hunger und dazu wurden sie ständig schikaniert. Sie hatten zum Beispiel den Anblick auf die Ermordung ihrer Aufseherin Helena zu erleiden, die von den Nazis umgebracht wurde, nur weil sie die Kinder auf Tschechische gelehrt hatte. Kurz vor der Befreiung des Lagers waren die deutschen Wachen und Aufseherinnen aus Theresienstadt geflohen und die Mädchen blieben alleine ohne Essen im Lager. Die beiden Schwestern entschlossen sich daher nach Hause nach Loštice zu gehen und verließen Theresienstadt. Zwei Tage lang lebten sie in einem nahegelegenen Park: „Wir schliefen auf einer Fußgängerbrücke. Stellen Sie sich das nur einmal vor, zwei kleine Kinder alleine im Mai und niemand schert sich darum.“ Durch Zufall fand sie ihr Vater, der gerade aus einem Konzentrationslager zurückkehrte. „Wie durch ein Wunder – also ich kann mir nicht vorstellen wie es eigentlich möglich war – kam unser Vater aus Deutschland zurück. Er suchte uns und fand uns dort.“
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