Terezín, Velká pevnost
židovské ghetto · Pražská 234, 411 55 Terezín, Česká republika
  • Geschichte
  • Ort

Wir hatten Angst und wollten nach Hause

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Am Ende des Jahres 1944 wurde die achtjährige Alžběta aufgrund ihrer halbjüdischen Herkunft zusammen mit ihren Geschwistern in das Ghetto von Theresienstadt in transportiert. Sie erinnert sich daran, wie groß die Angst unter den Kindern war: „Wir waren alle sehr eingeschüchtert und ängstlich, weil wir nicht wussten, was mit uns geschehen wird. Na ja, sie wissen, wir waren neun Jahre alt und mussten Befehlen von Deutschen folgen. Es gab viele Tränen. Wir waren hungrig, dabei waren wir Kinder die zu Wachsen hatten.“ Am ersten Tag im Lager wurden die Geschwister auf verschiedene Gebäude getrennt. Die kleine Alžběta blieb mit ihrer jüngeren Schwester Maria im sogenannten Kinderhaus. Die Kinder litten hier an Kälte, Hunger und dazu wurden sie ständig schikaniert. Sie hatten zum Beispiel den Anblick auf die Ermordung ihrer Aufseherin Helena zu erleiden, die von den Nazis umgebracht wurde, nur weil sie die Kinder auf Tschechische gelehrt hatte. Kurz vor der Befreiung des Lagers waren die deutschen Wachen und Aufseherinnen aus Theresienstadt geflohen und die Mädchen blieben alleine ohne Essen im Lager. Die beiden Schwestern entschlossen sich daher nach Hause nach Loštice zu gehen und verließen Theresienstadt. Zwei Tage lang lebten sie in einem nahegelegenen Park: „Wir schliefen auf einer Fußgängerbrücke. Stellen Sie sich das nur einmal vor, zwei kleine Kinder alleine im Mai und niemand schert sich darum.“ Durch Zufall fand sie ihr Vater, der gerade aus einem Konzentrationslager zurückkehrte. „Wie durch ein Wunder – also ich kann mir nicht vorstellen wie es eigentlich möglich war – kam unser Vater aus Deutschland zurück. Er suchte uns und fand uns dort.“

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Alžběta Dostálová (Morgenstern)

Alžběta Dostálová (Morgenstern)

Sie wurde im Jahr 1936 in Horní Studénky in einer ethnisch und religiös gemischten Familie geboren. Ihr Vater, Richard Morgenstern, war jüdischer Herkunft. Während des Krieges kamen ihre Großeltern Julius und Laura Morgenstern in Konzentrationslagern ums Leben. Die Familie versteckte sich in Vlčice in der Nähe von Loštice, aber auch dort waren die Auswirkungen des entfesselten Antisemitismus nicht zu vermeiden. Zu Ostern 1943 setzen zwei junge Henlein Anhänger ihr Haus in Brand. Die Eltern verloren dadurch alle ihre Besitztümer und zogen nach Loštice um. Im Herbst 1944 wurden Alžběta und ihre Geschwister in Waisenhäusern untergebracht und ihr Vater wurde nach Theresienstadt deportiert. Später kamen auch die Kinder nach Theresienstadt. Am ersten Tag nach ihrer Ankunft wurden sie in verschiedenen Gebäuden untergebracht und somit getrennt. Die neunjährige Alžběta und ihre Schwester Marie kamen im sogenannten Kinderhaus unter. Dort wurden die Kinder nicht nur der ständigen Angst, Hungerleiden und Erschöpfung ausgesetzt, sondern hatten auch der Hinrichtung ihrer Erzieherin, der Tschechischen Jüdin Hela, zuzusehen. Im Mai 1945 flohen die Deutschen Aufseher und Erzieher aus Theresienstadt und die Schwestern entschieden sich alleine nach Hause nach Loštice zu gehen. Ein paar Tage lang schliefen sie in einem nahegelegenen Park ohne von jemandem bemerkt zu werden. Schließlich fand sie ihr Vater Richard und fuhr mit ihnen nach Hause. Die restlichen Geschwister suchte der Vater im ganzen Land. Der jüngste, Pavel, kam erst im Jahr 1947 wieder nach Hause zurück. Nach dem Krieg schloss Alžběta ihr Grundschulstudium ab und promovierte dann an einer Mittelschule in Brno. Sie arbeitete nachher bis zu ihrer Pensionierung in den MEZ Industriewerken in Mohelnice, wo sie auch einige Produktionsverbesserungsvorschläge vorlegte. Sie lebt derzeit in Mohelnice.

Terezín, Velká pevnost

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Pevnost byla založena v roce 1780 Josefem II. Skládala se ze dvou částí – Hlavní a Malé pevnosti. V Hlavní pevnosti zřídili nacisté v listopadu 1941 židovské ghetto, civilní obyvatelstvo se muselo vystěhovat. Za sebemenší provinění byli obyvatelé ghetta posíláni do Malé pevnosti, což se pro Žida prakticky rovnalo rozsudku smrti, nebo byli zařazeni do transportu na Východ. Pro tyto účely nacisté zřídili zvláštní železniční vlečku, která vedla z blízkého nádraží Bohušovice nad Ohří. Přímo z města byly vypravovány transporty do likvidačních táborů smrti Osvětim, Majdanek, Treblinka, Sobibor, Chelmno a dalších. Z celkového počtu 87 tisíc lidí (63 transportů) se vrátilo asi 3600.

Terezín, Velká pevnost

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